Laufen ist ein Sport, bei dem man anfangs tatsächlich mit sehr wenig Ausrüstung auskommt. Doch es gibt ein Teil der Ausrüstung, bei dem ich nicht spare: die Laufschuhe.
Sie sind das Fundament für ein gesundes und langanhaltendes Laufvergnügen, und daher sollte man gerade hier Wert auf Qualität legen.
Einige Menschen machen aus dem Thema Laufschuhe jedoch fast eine Wissenschaft. Es gibt unzählige Diskussionen über die richtige Marke, die beste Dämpfung, Stabilität, Sprengung und vieles mehr. Bei Profi-Läufern mag das alles seine Berechtigung haben, da sie täglich lange Strecken laufen und jedes Detail wichtig ist. Aber für Freizeitsportler, die ein paar Mal pro Woche joggen, kann diese Detailversessenheit schnell übertrieben wirken. Mein Tipp ist, das Thema ernst zu nehmen, aber nicht zu übertreiben.
Die ersten Schritte – welche Schuhe brauche ich wirklich?
Wenn man gerade erst anfängt, regelmäßig zu laufen, genügt oft ein einfaches, preisgünstiges Paar Laufschuhe. Diese muss keine Hightech-Ausstattung haben und kann vielleicht sogar ein Auslaufmodell sein. Für die ersten Versuche, bei denen es meist um kürzere Distanzen von zwei oder drei Kilometern geht, ist das vollkommen ausreichend. Wichtig ist lediglich, dass der Schuh angenehm am Fuß sitzt und keine Druckstellen verursacht. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür, ob das Laufen an sich überhaupt Freude bereitet und zur neuen Routine werden könnte.
Laufschuhe für Fortgeschrittene – was gilt es zu beachten?
Wer merkt, dass er dauerhaft laufen möchte, sollte sich intensiver mit dem Thema Laufschuhe beschäftigen. In diesem Fall ist es ratsam, ein wenig mehr Geld zu investieren. Ich persönlich habe anfangs immer die Laufschuhe der letzten Saison gekauft, da diese oft um bis zu 50% reduziert sind und dennoch qualitativ hochwertig. In einem guten Fachgeschäft kann man die Schuhe anprobieren und ein paar Runden im Laden drehen, um ein Gefühl für den Schuh zu bekommen. Das Bauchgefühl spielt hier eine entscheidende Rolle – spürt man schon im Laden, dass der Schuh gut passt, ist das meist ein gutes Zeichen.
Irgendwann bin ich dann in einen spezialisierten Laufladen in Kassel gegangen und habe mich beraten lassen. Eine professionelle Beratung zahlt sich aus, insbesondere wenn man regelmäßig läuft. Dabei analysieren die Fachleute oft den Laufstil, die Fußform und die individuellen Bedürfnisse. Die Beratung hat mir damals sehr geholfen, und ich war mit dem Schuh und seiner Passform sehr zufrieden. Leider ist diese Art der persönlichen Beratung in großen Sportketten oft weniger überzeugend, da dort meist nur eine begrenzte Auswahl und weniger tiefgehende Beratungsmöglichkeiten bestehen.
Der oft unterschätzte Verschleiß
Ein Punkt, den viele Läufer unterschätzen, ist der Verschleiß von Laufschuhen. Auch wenn die Schuhe von außen noch gut aussehen, lässt die Dämpfung nach einigen hundert Kilometern nach. Meist bemerkt man den Unterschied erst, wenn man einen neuen Schuh anzieht. Generell spricht man von einer Lebensdauer von etwa 800 Kilometern. Danach verliert der Schuh zunehmend seine Dämpfung und der Schutz der Gelenke lässt nach. Diese Abnutzung erfolgt schleichend, weshalb sie vielen Läufern nicht sofort auffällt. Besonders, wenn man regelmäßig läuft, lohnt es sich daher, auf die Laufleistung der Schuhe zu achten und rechtzeitig ein neues Paar anzuschaffen.
Abwechslung und Rotationen
Heute habe ich immer zwei oder drei verschiedene Paare Laufschuhe, die ich im Wechsel trage. Diese Methode hat den Vorteil, dass die Schuhe zwischen den Läufen Zeit haben, sich „zu erholen“. Außerdem gewöhnt sich der Fuß nicht zu sehr an ein einziges Modell, was der Muskulatur und den Gelenken gut tut. Ich nutze dabei verschiedene Schuhmodelle für verschiedene Strecken und Untergründe – so habe ich für jeden Lauf den passenden Schuh und verteile die Belastung gleichmäßiger.
Fazit: Keine Wissenschaft, sondern Freude am Laufen
Zusammengefasst würde ich Anfängern raten, mit preiswerteren Laufschuhen zu starten. Wer regelmäßig läuft und vielleicht auch längere Distanzen zurücklegt, sollte allerdings in hochwertige Laufschuhe investieren und sich am besten professionell beraten lassen. Vor allem, wenn man Probleme mit Gelenken oder Füßen hat, ist eine individuelle Beratung im Fachgeschäft fast unerlässlich.
Am Ende zählt die Freude am Laufen und nicht die teuerste Ausrüstung. Laufschuhe sind zweifellos wichtig, aber man sollte das Thema nicht unnötig verkomplizieren.