Laufen in Vellmar

Laufen nach dem Aufstehen

Laufen nach dem Aufstehen

Es gab eine Phase in meinem Leben, da war ich Anfang 30 – das ist zwar lange her, aber ich erinnere mich noch gut daran –, in der ich es geschafft habe, jeden Morgen um Punkt 6:00 Uhr für eine halbe Stunde laufen zu gehen.

DüsseldorfDiese morgendliche Routine war damals ein fester Bestandteil meines Alltags und half mir, den Tag mit frischer Energie zu beginnen. Egal, was der Tag noch bringen würde, diese Zeit für mich hatte ich immer.

Ich lebte damals in Düsseldorf, in der Nähe vom Zoopark. Meine Strecke war ziemlich einfach: Ich lief von meiner Wohnung bis zum Park, drehte dort zwei Runden im Park und lief wieder zurück. Das Ganze dauerte immer etwa 30 Minuten. Die genaue Länge der Strecke habe ich nie gemessen, und ehrlich gesagt, spielte es auch keine Rolle. Es ging mir weder um die Distanz noch um das Tempo. Das Ziel war einfach nur, eine halbe Stunde in Bewegung zu sein, bevor der Tag richtig begann.

Wetter? Das spielte absolut keine Rolle. Ob es regnete, schneite oder die Sonne schien – ich zog meine Laufschuhe an und lief los. Besonders lebhaft erinnere ich mich an einen Mann, dem ich fast jeden Morgen begegnete. Er war Asiate und lief dieselbe Strecke wie ich, allerdings rückwärts! Das war jedes Mal beeindruckend und faszinierend anzusehen. Ich fragte mich oft, wie er das machte, aber auch, was ihn dazu motivierte. Es war ein eigenartiger, aber gleichzeitig inspirierender Anblick.

Heute, 30 Jahre später, ist von dieser morgendlichen Laufdisziplin nicht mehr viel übrig. Obwohl ich den frühen Morgen nach wie vor für die beste Zeit zum Laufen halte, habe ich es in den letzten Jahren nicht mehr geschafft, diese Routine beizubehalten. Mein innerer Schweinehund ist heute oft stärker als früher. Unzählige Versuche, wieder in die alte Gewohnheit zurückzufinden, sind gescheitert. Vielleicht liegt es am Alter, vielleicht daran, dass ich einfach bequemer geworden bin. Doch jedes Mal, wenn ich mich morgens nicht aufraffen kann, denke ich an die Zeit zurück, in der es so selbstverständlich für mich war.

Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich weiß, wie gut es sich anfühlt, den Tag mit einem Lauf zu beginnen, und wie stolz man danach auf sich sein kann. Deshalb bleibe ich am Ball und werde es weiterhin versuchen. Wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja irgendwann wieder, die Laufschuhe morgens um 6:00 Uhr zu schnüren. Mal sehen, ob ich den inneren Schweinehund doch noch besiegen kann – oder ob er weiterhin das Sagen hat.

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