Ein etwas anderer Lauf, der mich mehr forderte als erwartet. Der Syltlauf von letzter Woche steckte mir noch zu sehr in den Knochen. Trotz der schlechten Zeit habe ich den Lauf nicht bereut. Er hat mir gezeigt, wann es Zeit für einen langen Lauf und wann es Zeit für eine Laufpause ist.
Rund um den Lauf
Direkt nach dem Syltlauf habe ich mich zu einem weiteren Lauf im Norden überreden lassen, und das nur eine Woche später. Ich dachte mir: Wenn der Syltlauf mit seinen 33,333 km gut lief, sollte der Kieler Hochbrückenlauf mit 29 km keine größere Herausforderung sein.
Also stieg ich wieder ins Auto und fuhr 400 Kilometer nach Kiel. Nach dem Syltlauf war ich noch optimistisch und in guter Stimmung – warum nicht gleich weitermachen?
Kiel war für mich zwar kein echtes Heimspiel, aber ich war in der Vergangenheit oft in Kiel und nutzte die Gelegenheit, mich mit einem ehemaligen Kollegen zu treffen. So wurde der Ausflug nach Kiel mehr als nur ein Lauf – es war auch eine Reise in Erinnerungen und ein schöner Anlass, alte Bekannte wiederzusehen. Das machte die Vorfreude auf den Lauf nur noch größer.
Veranstaltung und Organisation
Der Kieler Hochbrückenlauf ist ein kleiner, familiärer Lauf, organisiert von der Laufgemeinschaft Albatros Kiel. Solche lokalen Läufe, die von leidenschaftlichen Vereinen vor Ort auf die Beine gestellt werden, haben immer eine ganz besondere Atmosphäre. Man spürt das Herzblut, das in die Organisation fließt, und fühlt sich von Anfang an willkommen. Im Gegensatz zu den großen, anonymen Stadtmarathons hat der Hochbrückenlauf diesen heimeligen Charakter, der einen sofort mit der Gemeinschaft verbindet.
Die Laufstrecke
Die Strecke entlang des Nord-Ostsee-Kanals, vorbei an weiten Feldern und durch schöne Wälder, ist wirklich sehenswert. Die frische Luft und die Aussicht sind beeindruckend. Doch was ich vollkommen unterschätzt hatte, waren die Steigungen, die hinauf zu den Hochbrücken führten. Diese Brücken, die weit über dem Nord-Ostsee-Kanal thronen, erwiesen sich als echte Herausforderung. An einigen Stellen war es so steil, dass ich nicht mehr laufen konnte und gezwungen war, zu gehen.
Obwohl die Landschaft wunderschön war, merkte ich, dass mir der Syltlauf noch in den Knochen steckte. Jeder Schritt fühlte sich schwerer an als erwartet. Der Hochbrückenlauf kostete mich alle meine Kräfte. Besonders die letzten Kilometer waren hart, und ich merkte, dass ich nicht in meiner besten Form war. Zu allem Überfluss stieg mein iPhone unterwegs aus und zeichnete nicht die komplette Strecke auf, was meine Laune nicht unbedingt besserte.
Fazit
Trotz aller Herausforderungen lohnt sich der Kieler Hochbrückenlauf auf jeden Fall. Die Strecke ist malerisch, die Organisation ist top, und der familiäre Charakter des Laufs schafft eine angenehme Atmosphäre. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass es kein einfacher Lauf ist. Die Hochbrücken mit ihren steilen Anstiegen sind anspruchsvoll, und man sollte sich gut vorbereiten, um nicht von den Steigungen überrascht zu werden. Wer die Herausforderung nicht scheut, wird mit einem tollen Lauferlebnis belohnt.